Monday, February 6, 2012

Kurzer Hintergrund zur Loan-level Initiative und FTD ... - Blick Log

Die FTD berichtete gestern ?exklusiv? auf ihrer Webseite unter dem Titel ?EZB ver?ffentlicht Kreditdaten? dar?ber, dass die EZB Daten ?ber ihre Kreditnehmer ver?ffentlichen will:

?Die Europ?ische Zentralbank (EZB) wird k?nftig Daten von Kreditnehmern ver?ffentlichen. Auf Dr?ngen der Notenbank m?ssen Geldinstitute ab Sommer dieses Jahres Details zu einem Teil der von ihnen vergebenen Kredite an eine privatwirtschaftlich organisierte Sammelstelle melden. Gegen eine Geb?hr soll jedermann Zugriff auf die Datenbank bekommen.?

Es ist wichtig, dass das endlich auch die deutsche ?ffentlichkeit erreicht. Aber so sensationell neu ist das Thema nicht, sondern wabert seit mindestens 2009 durch die bisher kaum interessierte ?ffentlichkeit unter dem Titel ?Loan-level Initiative?. Reuters berichtete dar?ber zum Beispiel im April 2011 unter dem Titel ?ECB plans market-led ABS data warehouse?. Die EZB selbst hatte in einer Presseerkl?rung Ende 2010 dar?ber kurz und oberfl?chlich informiert. Sie hat dazu aber in Erg?nzung auf ihrer Webseite unter ?ABS Loan-level Initiative? zahlreiche weitere Informationen zusammen gestellt.

Die Loan-level Initiative geht zur?ck auf die Kritik an der fehlenden Transparenz von verbrieften Wertpapiere, die in der Folge der Mehrfachverbriefung zu einer v?llig un?bersichtlichen Risikosituation gef?hrt haben und als Mitausl?ser der Finanzkrise gelten (Stichwort toxische Wertpapiere). Damals wurden viele Problemkredite in ABS-Strukturen verbrieft und die K?ufer dieser Papiere hatten sich allein auf das Rating verlassen und nicht auf die Detaildaten dieser Papiere geschaut. Ich hatte das vor drei Jahren beleuchtet in ?Das Gift f?r die schlechten Banken: Was steckt in den Bilanzen (Teil 1 und Teil 2)?. Problem war einfach: Die Detaildaten der toxischen Papiere waren gar nicht bekannt.

Als eine Konsequenz daraus hat die EZB im Dezember 2010 ein Regelwerk in Kraft gesetzt, mit der die Transparenz von ABS-Produkten erh?ht werden soll. Das ist erst einmal nachvollziehbar und notwendig. F?r Verbriefungen, die als notenbankf?hige Sicherheiten betrachtet werden, sollen die Emittenten k?nftig umfassende Informationen auf Einzelkreditebene liefern (loan-by-loan). So soll zun?chst einmal die EZB aber auch andere Investoren, Risiken des jeweiligen Papiere besser bewerten k?nnen. Diese Regeln werden zun?chst f?r RMBS eingef?hrt, es folgen CMBS (Commercial Mortgage Based Securities) und sp?ter SME (Mittelstandverbriefungen). Es ist umfangreich, was dazu an Daten abgefragt wird. Die EZB hat auf der oben erw?hnten Seite bereits konkrete Templates zur Verf?gung gestellt.

Eine Sensation ist die Ver?ffentlichung der FTD wie gesagt nicht, aber bisher wurde das Thema von deutschen Medien weitestgehend ignoriert. Die Loan-level Initiative ist f?r die Stellung von Sicherheiten (Collaterals) auch unter geldpolitischen Gesichtspunkten enorm wichtig und wird insbesondere f?r gewerbliche Kreditnehmer erhebliche Konsequenzen haben, die noch einmal zu beleuchten w?ren. Und auch die Konseqzuenzen f?r den Datenschutz sind bisher nicht klar heraus gerarbeitet. So wird nicht deutlich, welcher Investoren unter welchen Voraussetzungen Zugriff auf die Loan-level-Dqten erhalten.

Klar ist nur, welche Daten von Kreditnehmern ver?ffentlich werden, und das ist sehr umfangreich, wie ein Blick auf die SME taxonomy (gezippte Excel-Datei) zeigt und wird bei Unternehmen noch f?r Stirnrunzeln sorgen.

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Source: http://www.blicklog.com/2012/02/06/kurzer-hintergrund-zur-loan-level-initiative-und-ftd-schlagzeile-ezb-verffentlicht-kreditdaten/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=kurzer-hintergrund-zur-loan-level-initiative-und-ftd-schlagzeile-ezb-verffentlicht-kreditdaten

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